In der Gutenbergschule in Asunción werden die Kinder mit drei Jahren in den Kindergarten aufgenommen. Es folgen neun reguläre Schuljahre und anschließend eine dreijährige Berufsausbildung.
Über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erhalten eine Ermäßigung des Schulgeldes. Vielen von ihnen wird der Schulbesuch durch eine Patenschaft ermöglicht.
In Asunción beginnt die Schule bereits mit der Einschulung der Dreijährigen in den Kindergarten. Gerade bei sozial benachteiligten Kindern ist eine frühe Förderung wichtig, damit sie eine solide Basis für ihr späteres Lernen erhalten. Eltern, die jeden Tag um ihre Existenz kämpfen müssen und als Tagelöhner ihr Dasein fristen, haben wenig Zeit und Kapazität für ihre Kinder.
Der Kindergarten ist ein Ort, in dem sich die Kleinen in einer liebevollen Atmosphäre entwickeln können.
Die Schulpflicht (escolar básica) erstreckt sich in Paraguay über neun Schuljahre. Damit unsere Räume optimal genutzt werden, teilen sich immer zwei Klassen ein Schulzimmer. Eine Gruppe hat nur vormittags Unterricht, die andere nur nachmittags. Darauf folgt in den Klassen 10 bis 12 eine Berufsausbildung oder eine vertiefende allgemeinwissenschaftliche Ausbildung (Bachillerato).
Eine Besonderheit der Schule ist die Berufsausbildung in den Klassen 10 bis 12. Die Schule bildet in den Zweigen Elektrotechnik, Metallverarbeitung, Industrienähen und kaufmännische Verwaltung aus. Für jeden Fachbereich wurden eigene Werkstätten aufgebaut. Die Abschlüsse sind staatlich anerkannt.
Selbstverständlicher Teil des Schulalltags ist die Weitergabe von christlichen Werten an die Schüler. Die Lehrer sind nicht nur zur Vermittlung von Wissen da, sondern dienen den Kindern und Jugendlichen auch als Vorbild und können Auskunft geben über ihren persönlichen Glauben an Christus. Schulpastoren betreuen Schüler und ihre Eltern seelsorgerlich. Regelmäßig finden Wochenendveranstaltungen und Freizeiten statt. Für außerschulische Aktivitäten arbeitet die Schule mit verschiedenen Kirchengemeinden zusammen.
Viele Eltern unserer Schüler haben selbst keinen Schulabschluss. Häufig arbeiten sie in prekären Arbeitsverhältnissen ohne angemessenen Verdienst. Für sie organisiert die Schule Abendkurse. Die dreimonatigen Kursmodule bieten eine Qualifizierung in den Bereichen Schweißen, Drehen und Fräsen, Friseurhandwerk, Nähen und Holzbearbeitung an. Der Zuspruch der Eltern ist groß. Manchen gelingt es schon während des Kurses eine neue Arbeit zu finden.
Mehrere Schulsozialarbeiter kümmern sich um die Familien der Kinder. Eltern in sozial schwachen Verhältnissen sehen sich vielfältigen Problemen gegenüber. Sozialarbeiter helfen bei Beziehungsproblemen, Erziehungsfragen und unterstützen auch in akuten Notlagen. Präventiv werden zu diesen Familienthemen regelmäßig Seminare und Schulungen angeboten.